#02 Memphis Minimal
18. Februar – 16. April 2022
Unter dem Titel „Memphis Minimal“ eröffnet am 18. Februar 2022 die zweite Ausstellung in der Architekturgalerie Nidus Kosmos. Die Ausstellung geht aus einer Kooperation mit Harry Schellenberg, Sammler und Gründer von Gusch Düsseldorf, hervor.
Bunt, provokant und ikonisch – Memphis Milano eben. Die Möbelentwürfe der italienischen Designergruppe, die 1980/81 in Mailand gegründet wurde, vereint die radikale Abkehr vom Funktionalismus. Ein Dogma, das viele Jahrzehnte zuvor Design und Architektur prägte. Die besonders populären und einprägsamen Möbel, Interieurs oder Muster sind auch genau das: farbenfroh, formenstark und immer etwas mehr von allem.
Bei genauerer Betrachtung der Entwürfe, handelt es sich jedoch um bewusste Kompositionen, sorgfältig gefügte Formen und Elemente. So wirken viele der Entwürfe eher wie Skulpturen oder kleine Architekturen, teilweise sogar reduziert und minimalistisch. Kein Wunder, handelt es sich bei vielen der Protagonist*innen nicht nur um Designer*innen, sondern vielmehr um Grenzgänger*innen ihrer jeweiligen Disziplinen: Design, Architektur, Kunst. Dass Maßverhältnisse oder Proportionsbezüge, die insbesondere in der Baukunst eine Rolle spielen, Verwendung finden, ist vor diesem Hintergrund nicht weiter erstaunlich.
Ettore Sottsass, die zentrale Figur im Memphis Kosmos, sagte einmal: „I´ve heard that someone has said that my (sadly, few) architectural works are overblown pieces of furniture, whereas I think it´s the other way round: that all the furniture I´ve designed so far is just shrunken architecture.“
Die Ausstellung ist als Dialog konzipiert: ausgewählte Möbelentwürfe wurden aus ihrem Maßstab gelöst und in neue fiktive, räumliche Zusammenhänge gebracht. In Form von Zeichnungen wird weiterentwickelt, was die Urheber der Entwürfe begonnen haben: die Fügung von archetypischen Formen, das Aufbrechen von Sehgewohnheiten und ein spielerischer Umgang mit den Banalitäten des Alltäglichen.
Die ausgestellten Möbelentwürfe stammen u.a. von Ettore Sottsass, Michele de Lucchi, Nathalie du Pasquier und Martine Bedine. Die Zeichnungen stecken voller Zitate, ein wenig Sottsass, ein wenig du Pasquier, vielleicht aber auch Aldo Rossi oder Giorgio de Chirico, entstanden sind sie aber im Studio von Nidus.
Ziel der Ausstellung ist, innerhalb tradierter Disziplinen Brücken zu schlagen und zu zeigen, wie weit das Spektrum von Architektur sein kann.
Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenfrei. Die Exponate können erworben werden.